von Webmaster

Gemeinschaftstour

Neuwasser auf der Lahn

Auf einer der Fahrten mit Norbert wurde über neue Ziele nachgedacht.

Dabei stellte sich heraus, dass es etliche Ruderer aus Lehnin, Berlin und Magdeburg gab, welche die Lahn nicht kannten.

Also warum nicht einmal dort lang fahren. Mit dem Kirchboot.

Also machte sich Norbert ans Werk und organisierte eine Tour im September 2023. Start auf der Lahn und damit die Woche voll wird anschließend noch weiter den Rhein runter.

Perfekt dachte ich mir, da kann man ja gar nichts falsch machen weil bisher alle Norbert Touren toll waren und ich auf der Lahn auch noch nie war.

Kurz vor dem Start ging die Diskussion über die Anreise los.

Treffen um 11:00 in Wetzlar. Mit den Lehninern am Morgen mitfahren wird zu früh, da komme ich nicht rechtzeitig mit der Bahn nach Lehnin. Also sich der Deutschen Bummelbahn direkt nach Wetzlar anvertrauen.

Der Chat war auch schön zu sehen, MD und SVKL diskutieren über Whats App die Orga, aus Köln kommt die Frage, ob im Bus noch ein Platz wäre ....Ja schon, aber im Bus aus Köln, ist einfacher als die Tour über Brandenburg...

Kurzer Check zum Treffpunkt, das Navi sagt, der liegt 2 km vom Wasser weg. Ich glaube kaum, dass Norbert zum Aufwärmen zwei Kilometer Boote schleppen will. Ist nicht sein Stil. Nach Rückfrage Entwarnung, der Treffpunkt liegt direkt an der Mündung der Dill in die Lahn. Aha, dort kommen die Dillgurken also her, nicht aus dem Spreewald..

Die Bummelbahn brach ausnahmsweise mal mit ihrer Tradition und brachte mich pünktlich und komfortabel nach Wetzlar (warum nicht immer so?).

Am Treffpunkt war schon geschäftiges Treiben und es konnte pünktlich losgehen.

Zuerst wurde mit Vierern und Zweiern gerudert, da die Lahn zu schmal für das Kirchboot ist.

Die Lahn ist schon spannend zu rudern, nicht sehr breit aber an einigen Stellen sehr schnell und mit Steinen gespickt. Ich bin ja auf der Elbe groß geworden und damit Strömung gewöhnt. Nur nicht Stromab mit einem Meter Abstand der Blätter zum Ufer und unter dem Boot die Steine immer in Reichweite. Unterwegs trafen wir noch Alex und Fux. Sie waren mit Freunden aus MD mit dem Rad unterwegs.

Am ersten Tag ging es nach Weilburg. Dort blieben die Boote im Bootshaus liegen. Bevor es nach Limburg in die JH ging, stand noch ein Stadtrundgang und Besuch der Schlossanlage an. Ein sehr schönes Städtchen und sehr schönes Schloss. Anschließend ging es mit den Bussen nach Limburg in die JH.

Am nächsten Tag mußten wir wieder zurück nach Weilburg. Ein Teil der Truppe, so auch ich, reiste die Strecke mit der Bahn. So konnten wir schon einmal einen Blick auf ein paar spannende Stellen im Fluss werfen. Da war ordentlich Strömung drin und nicht viel Platz.

Aber zuerst kam eines der Highlights der Tour, der Weilburger Tunnel.

Die Tunnel kürzt eine Lahnschleife ab, in der sich zwei Wehre ohne Schleusen befinden.

Direkt am Ausgang des Tunnels befindet sich eine Doppelschleuse. Sehr imposant und wenn die Lahn voller Paddler ist, sicher nicht ganz so einfach zu meistern.

Hinter einer der nächsten Schleusen war die Strecke dann wirklich anspruchsvoll. Dazu bauen die Paddelbootverleiher ihre eigenen Buhnen in die Lahn. Eigentlich habe ich auf der Elbe gelernt, Außenkurve ist immer ok weil es dort tief ist. Aber genau dort wurden Steine als Unterwasserhindernis verbaut und auch prompt einem der Vierer zum Verhängnis.

Das Ziel war heute Limburg selbst, die Boote wurden am einem Campingplatz vor Limburg aus dem Wasser genommen und verladen da es ab morgen mit dem Kirchboot weiter gehen sollte.

Vor dem Abendessen wurde dann noch die Stadt besichtigt. Ein sehr schönes Städtchen mit einem schönen Dom und Domanlage (die mit der goldenen Badewanne, ihr erinnert euch?) Zum Essen trafen wir die 4 Radfahrer aus Magdeburg wieder.

Am nächsten Tag wurde das Kirchboot dann etwas unterhalb von Limburg eingesetzt in Oranienstein. Ab da ist die Lahn voll gestaut und ohne Strömung und somit kirchbootgeeignet. Deswegen ist sie aber nicht weniger schön mit Berghängen und viel Grün. Wenn man Glück hat, kann man auch Eisvögel sehen. Wotan hat dann auch einige entdeckt.

Alle Naselang gibt es eine Schleuse, ab hier auch mit Schleusenwärter, die aber alle nett zu uns waren.

Ein Detail irritierte an manchen Schleusen. Da hingen doch griffbereit Beile an den Wärterhäuschen. (siehe Bild )

Ziel war diesmal der Nassauer Kanuclub.

Dort wurde das Boot vertäut und ein Teil fuhr mit dem Auto nach Koblenz, der Rest mit der Bahn.

Ein Teilnehmer hatte auch angenommen , mit der Bahn fahren zu müssen und Angst bekommen, er muss verdursten und hat seinen Packsack mit Bierflaschen gefüllt. Er ist dann aber doch mit dem Auto gefahren. Nur leider ging eine Flasche zu Bruch und damit war der Sackinhalt einmal in Bier gebadet inklusive Telefon.

Nun, wir Bahnfahrer sind nicht verdurstet, auch wenn der Bahnhof in Lahnstein, wo wir auf den Vereinsbus wartet, überhaupt nicht gastlich ist. Da gibt es wirklich nichts.

Übernachtet würde im Sportlerheim in Koblenz, die Standardübernachtung der Kölner. Gut gelegen, gute Zimmer, aber warm war es. Doch das sollte sich ändern.

Am nächsten Tag sind wir dann wieder mit Bahn und Auto zurück nach Nassau gefahren und der letzte Abschnitt auf der Lahn wurde begonnen.

Es ging durch Bad Ems durch. Sehr mondän! Weiter ging es ging durch eine Menge Schleusen in Richtung Rhein.

Am Abend waren dann Gewitter angesagt. Mal sehen, ob das so kommt.

Wir sind trocken in Koblenz angekommen.

Norbert lud Interessierte noch zu einem Stadtrundgang in Koblenz ein. Das sollte man nie verpassen! Es gibt jedes mal etwas Neues zu entdecken.

Die Gewitter kamen näher und Punkt 20:00 waren wir in der Gaststätte und draußen startet der Weltuntergang. Wir ließen uns nicht stören, zurück ging es dann mit Taxi oder ganz ganz tapfer zu Fuß durch den Regen.

 

Am nächsten Tag war es dann merklich kälter. Es gab eine Menge Meldungen von Unterwetterschäden aus der Region und unser Kirchboot war tiefer gelegt.

Also waren mehrere Leute ein Weile damit beschäftigt, das Wasser aus dem Boot zu bekommen.

Dann ging es los den Rhein runter mit ordentlich Strömung wie man es vom Rhein kennt. Und natürlich Schifffahrt.

Pause war wie üblich in Brohl. Ich wechselte in den Landdienst und beschäftigte mich mit meinem Zweithobby, dem Mineraliensuchen. Bis in die Eifelfundstellen zu fahren fehlte die Zeit und das Werkzeug, aber ab der Moselmündung gibt es im Rheinschotter schöne Achate. Am Hafendeich war solch Schotter zu finden und siehe da, gleich zwei vielversprechende Stücke gefunden. Mal sehen, wie sie geschliffen aussehen.

 

Ziel war heute Bad Honnef

 

Übernachtet wurde bei Norbert. Nicole und Norbert zauberten mit unserer Hilfe ein super leckeres Abendessen. Vielen herzlichen Dank dafür!!!

Am nächsten Tag ging es dann weiter nach Porz. Wie immer gab es viele Erklärungen zu Gebäuden am Ufer.

Dort wartet der Bootsanhänger mit den Booten der ersten beiden Tage aufs Abladen und Putzen. Ach ja, da war noch was. Aber auch das ging dank vieler Hände schnell und danach ab nach Köln in die JHB. Vor dem Essen war eine Besichtigung des Kölner Doms geplant. Also machten wir uns rechtzeitig auf den Weg. Wir gingen zu Fuß immer am Rhein entlang

Da lag doch ein Fleischdampfer und die Landseite der Gäste schaute entweder direkt auf eine lange Reihe von Müllcontainer die 2m vom Schiff entfernt aufgestellt waren oder weiter Bugwärts direkt auf die ansteigende Uferbefestigung. Und ich habe es vermasselt und kein Foto gemacht! Also lasst euch von den Prospekten der Kreuzfahrer nichts einreden; von wegen schöne Aussicht auf Köln und so, stinkende Mülltonnen gibt es zu sehen!

Die Stunde am, im und um den Kölner Dom war wir immer bei einer Führung von Norbert super spannend. (wusstet ihr, das das Fundament der Türme genau so schwer wie die Türme ist ? Und man kann sie sogar sehen, und warum der Dom so lange bis zur Fertigstellung brauchte? Luther war schuld)

Gegessen wurden dann in einer Kölner Kneipe. Alles lecker, aber mit dem Kölsch werde ich nicht warm. Das Nachschenken geht ja flott, aber nun ja...

Am nächsten Tag folgte dann die Stadtdurchfahrt Köln. Das Wetter hatte sich auch wieder beruhigt und bei schönstem Sonnenschein ließen wir entspannt auf der Bordwand liegend den Dom an uns vorbeitreiben. So ein Kirchboot hat ein paar unübertroffene Features.

Irgendwann mußten wir wieder Rudern. Nach Köln ist der Rhein nicht mehr ganz so spannend, viel Industrie oder plattes Land .

Wir machten noch einen Zwischenstopp in Neuss wo gerade die Vorbereitungen auf das WRT liefen und die ersten Gäste erwartet wurden. Ziel war Düsseldorf. Ich musste leider aussteigen da ich am Samstag mich um die meine Kinder kümmern durfte. Ein freundlicher Düsseldorfer brachte mich noch zum Bahnhof.

Am Samstag ging es ansonsten noch bis Duisburg ("Rheinorange")

Was gibt es sonst noch zu erwähnen: Unsere Alterspräsidentin Krista: 93 Jahre ! Und jeden Tag im Boot und nicht auf der Steuerkiste. Da können sie einige in den 50zigern eine Scheibe abschneiden.

Es war wieder eine absolut gelungene Tour. Vielen Vielen Dank dafür an Norbert, Nicole und alle die an der Orga beteiligt waren.

 

(Gunnar - Berlin/Tangermünde)