von Webmaster
Neckar im Herbst
Autorin: Gaby Reger
Zahlenspiele am Neckar – „Nebentour“ zum WRT in Mannheim
Es waren einmal 8 kleine Ruderlein, die trafen sich im September in Bad Wimpfen am Neckar mit vier separat angereisten, um gemeinsam die Strecke nach Neckarelz zu bezwingen.
Aber: Ach! Es regnet so stark und die Wetter-Apps,die lügen ja alle, alles Fake-News! Also war wiederum 8 die Zahl, die sich aufs Wasser traute und siehe da: bei Schiebewind und ein wenig Sonnenschein locker flockig die 19 Kilometer abriss.
Der schäbige Rest vergnügte sich derweil bei Bienenstich und Cappuccino („Unverschämt! So große Stücke! Vill zo vill“) und blickte neidisch aufs Wasser, bevor man sich in Neckarelz wieder traf. Als würdiger Abschluss dieser Etappe nochmal mit einem kleinen Schäuerchen – wer hat denn da nicht aufgegessen?
Trotzdem hatten aber alle wieder großen Hunger, der dann im
Naturfreundehaus Zwingenberg mit Maultaschen und Erbsensuppe gestillt werden
konnte. Und da Zwingenberg hervorragend an den Öffentlichen Nahverkehr
angeschlossen ist, konnte sich auch pünktlich zu diesem Mahl eine weitere
Ruderwillige anschließen.
Mit Getränken, Gequake und Gesellschaftsspielen
wurde dieser Abend gut überstanden.
Nach einem ausreichenden Frühstück gab es noch einmal eine kleine Vermehrung und so konnten mit dieser Rekordzahl von 15 alle Bootsplätze besetzt und die Neckarlandschaft bestaunt werden.
Die erste Schleuse (zwei Kammern sind schon praktisch) wurde flugs genommen und die Unterkunft wurde vom Wasser aus bewundert. Und so „rückblickend“ betrachtet: Ja, es gibt auch diverse Lokalitäten in Zwingenberg und auch ein großes Schloss!
Kurz darauf die Schleuse Rockenau, vier Kilometer vor dem Ziel Eberbach. Was soll man nur noch mit dem Resttag anfangen? Das ist ganz einfach: Erst einen Talfahrer abwarten, dann den nächsten, ein kleines Regenintermezzo mit Schau der neuesten Regenmode und wieder ein Talfahrer.
Dann ist man auch nicht zu früh am Ziel. Nur ganz kurz bevor die
Örtlichkeiten für den Abendtisch (Seniorenzeit!) aufmachen. Aber auch diese
Zeitspanne konnte mit einer kleinen Stadtbesichtigung, Geo-Caches und Geschäften
mit Flüssignahrung überbrückt werden.
Nach dem Genuss mehr oder minder
italienischer Spezialitäten wurde die Heimfahrt mit vollem Bauch in Auto und
hiesiger S-Bahn angetreten und die Vorabendtätigkeiten konnten in leicht
veränderter Besetzung wieder lautstark aufgenommen werden.
Am Samstag wurde es dann ein wenig hektisch, weil das stark bekrittelte späte
Frühstück nun doch früher stattfand. Zweien konnte das allerdings vollkommen
schnuppe sein, da sie sich zu nachtschlafender Zeit aus dem Staub gemacht haben,
um zu Hause nach dem Rechten zu schauen. Da waren es dann schon wieder 13 am
Tisch …
Bedingt durch diesen Schwund konnte der 2er wieder auf den Anhänger
verfrachtet werden und bei zartem Nebel und avisiertem Sonnenschein wurde die
Etappe nach Heidelberg begonnen. 10 Kilometer bis zur ersten Schleuse!
Irgendwie ganz schön weit bei soviel Landschaft. Dafür hatten auf der ganzen Etappe die Schleusenwärter ihr Herz für Ruderer entdeckt und so konnte gar nicht schnell genug gerudert werden, wie die Tore mit grüner Ampel offenstanden. Dadurch gab es wenigstens keine unfreiwilligen Verzögerungen, was sich bei insgesamt vier Staustufen ganz ordentlich auswirken kann.
Vorbei an Hirschhorn, Mückenloch und Rainbach wurde der „Rain“ erst an der letzten Schleuse bereits in Heidelberg Programm. Bis dahin gab es Kaiserwetter mit ein klein wenig Schiebewind. Allerdings nicht so schnell, dass eine liebevoll verpackte Flaschenpost übersehen werden konnte, die doch tatsächlich (bei genauem Lesen) in knapp 14 Monaten unschlagbare 30 Kilometer zurückgelegt hat. Was für eine Strömung!
Heidelberg präsentierte sich von seiner betriebsamen Seite und nach einiger Diskussion wurde bei der Rudergesellschaft angelegt. Diese Gespräche setzten sich in der Frage nach der Weitergestaltung der Tour fort und am Ende blieben genau 5 einer geschätzten Großfamilie übrig, um am Sonntag noch die Hammerstein nach Mannheim auf dem Wasserweg zu überführen. Solcherart geeinigt stand dem Verladen des Rest-Boot-Bestandes nichts mehr im Weg, die Strecke zu Steffi’s Hostel war nicht weit, noch kürzer der Anmarsch zum chinesischen Buffet im Haus und Ruderer und Festaktsbesucher waren gut gerüstet für den letzten Tag.
Getrennten Weges machten sich dann der Vierer aufs Wasser und der Rest auf zum Mannheimer Schloss um unseren Äquatorpreisträger Tin im Rahmen des Festaktes des 2017er Wanderrudertreffens gebührend zu feiern. Es war eine sehr schöne Feierstunde mit Begleitung durch einen tollen Chor und tatsächlich recht kurzweiligen Reden. Natürlich gab es auch mal wieder einen 2. Platz für den TPSK in seiner Gruppe (sieht fast wie abonniert aus!). Nach diversen Häppchen wurde die Hammerstein samt Mannschaft bei der Mannheimer Rudergesellschaft wieder eingesammelt, ein wenig Pflaumenkuchen genascht und – ganz profan – die Heimfahrt angetreten.
Fazit:
aus 12 plus 4 minus 4 macht 8 und 4 im Sinn, plus 1 plus 2 macht 15, minus 2 sind 13 und Rest ist 5. In Kilometern: 42, 59, 77, 78 und 96 in der Spitze.
Und sonst? Neckar schön bis Heidelberg, Kneipen- und Anlegedichte nicht sehr hoch, Schleusen dafür umso mehr … War ‘ne schöne Tour!