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Unstrut und Saale an Himmelfahrt

Autorin: Birgit Mataré

„Guten Morgen mein Schätzelein“

1.Tag Tröbsdorf – Naumburg

Schon früh ging es für uns Kölner Ruderer los: Abfahrt 5:30 Uhr mit dem Vereinsbus stand auf der Tour Info. So kamen wir vor dem starken Feiertagsverkehr auch ohne Stau fast gleichzeitig mit unseren Mitruderern aus Lehnin und weiteren ostdeutschen Vereinen an der geplanten Einsatzstelle in Tröbsdorf an. Keiner hatte jedoch mit einem solchen Ansturm von Wassersportlern gerechnet: Aus zwei Bussen stiegen fast 100 Leute, um hier zur Vatertags- Kanutour zu starten. Nachdem wir uns das Treiben paar Minuten angesehen hatten, beschlossen Norbert und sein Co-Fahrtenleiter René ein paar Kilometer unterhalb an einem Campingplatz einzusetzen. So konnten wir dann diesen Tag doch noch fast planmäßig starten.

Vor dem Start

Bei gutem Wetter hatten wir eine gemütliche Fahrt auf der Unstrut bis zu unserem Zielort Naumburg, wo die Unstrut in die Saale mündet.

Schleusenchaos

Ruhe vor dem Sturm

Da unser Quartier im Sporthotel Weißenfels relativ abgelegen war, hatte Norbert für das Abendessen einen Tisch im Gasthof Henne in Naumburg reserviert, wo wir direkt im Anschluss ans Rudern hingingen. Dort trafen auch wenig später Gillian, eine ehemalige Porzer Ruderin, und ihr Freund ein. Sie hatten unsere Fahrt zum Anlass genommen, eine Fahrradtour entlang der Unstrut und der Saale zu machen, um uns dann zu treffen.

2. Tag Naumburg - Bad Dürrenberg

Gillian nutzte heute die Gelegenheit zu rudern und fuhr bis Halle mit uns im Ruderboot.

Entspannung

Unterwegs trafen wir auf eine Gruppe von Ruderern, die an einer Tour des Landesruderverbandes teilnahmen. Eine Brückendurchfahrt gemeinsam mit einem Paddelboot hatte bei ihnen zu einer Kollision mit dem Brückenpfeiler geführt. Dabei waren zwei Ausleger auf der Steuerbordseite beschädigt worden. Findig hatten sie daraufhin einen Backbordausleger auf der Steuerbordseite montiert, so dass sie wenigstens mit drei Ruderern im Boot rudern konnten. Wir waren alle erstaunt, dass das möglich ist.

immer wenigerWasser in der Schleuse

Da bei uns ab der Mittagspause ein Ruderplatz frei war, das Boot „Markgraf Otto I.“ kann sowohl als 2er-Mit, Dreier oder 3er-Mit gefahren werden, übernahmen wir das unfreiwillige Kielschwein aus dem verunglückten Boot. Auch an den nächsten Tagen hatten wir dann immer einen „Flüchtling“ bei uns im Boot, da wir die gleichen Etappen fuhren.

An diesem Vormittag hatten Axel und Claudi Landdienst. Das bedeutete, ein Auto ans Tagesziel zu bringen und dann gemeinsam mit dem zweiten Auto und der Kühltasche mit den Picknick-Sachen zur Mittagspause zu kommen. Nachdem wir Ruderer schon längst an der vereinbarten Pausenstelle angekommen waren und diverse Gespräche mit der sehr engagierten Platzwartin gewechselt hatten, kam der erste Anruf: Die Landdienste hatten sich verloren und außerdem irrten sie ohne Karte und Navi in der Gegend herum. Beim zweiten Anruf hatten sie sich zum Glück wiedergefunden und waren mit einem Auto nun auf dem Weg zu uns. Aber auch hier mussten wir noch ziemlich lange warten, es war wohl nicht so einfach den richtigen Weg zu finden. Liebevoll haben wir natürlich ein wenig gelästert und uns dann gefreut, als beide heil und auch mit Kühltasche und Imbiss bei uns ankamen. Landdienst sein ist eben nicht immer einfach.

Päckchen

Zur Übernachtung fuhren wir in die Jugendherberge Halle, die nun für zwei Nächte unser Quartier war. Jens, der aus Halle stammt, organisierte für uns ein gutes Abendessen in der Privatbrauerei Schad.

An diesem Abend stieß noch Murmel aus Magdeburg zu uns und verstärkte unsere Truppe auf 15 Ruderer

3. Tag Dad Dürrenberg – Halle

An diesem Tag waren sieben Schleusen zu bewältigen, sodass wir wieder früh aufs Wasser gehen mussten.

Am Ziel im Ruderverein von Halle erwartete uns heute Jens mit seinen Eltern und leckerem selbstgebackenen Kuchen. Auch die anderen Ruder-Tourler wurden mit Kaffee und Kuchen von ihren Vereinskammeraden erwartet. Da diese jedoch erst später kamen, durften wir im Vereinshaus unseren Kuchen verzehren und bekamen sogar noch Kaffee gekocht. Leider mussten wieder ein paar von uns die Autos nachholen und konnten den Kuchen erst später genießen.

Hmmmm!

Während einige nach der Stärkung trotz leichtem Regen einen sehr schönen Spaziergang vom Ruderverein zur Jugendherberge machten, nutzten andere die sicherlich trockenere Variante mit dem Auto.

Frohe Gesichter

An diesem Abend stand eine kleine Stadtbesichtigung auf dem Programm. Etwas Kultur muss sein! Anschließend war tschechische Küche angesagt, wobei Klöße und Becherovka nicht bei allen Anklang fand.

4. Tag Halle – Wettin

Dieser Tag stand nicht unter einem guten Stern: Zuerst brach das Steuer am Vierer „Der letzte Versuch“ und dann kollidierte auch noch „Markgraf Otto I.“ mit einem Vierer vom Halleschen Ruderverein, wodurch ein unschöner Bootsschaden bei uns mit Loch in der Seitenwand entstand. Zum Glück war das Boot jedoch weiterhin ruderfähig.

Schadensbegutachtung

Da an diesem Tag auch noch die Rückfahrt anstand, waren wir wie eigentlich alle Tage wieder früh unterwegs. Leider zwang uns schon die erste Schleuse, keine 200m vom Startpunkt entfernt, zu einer ersten Pause, da erst noch eine Berufsschifffahrt durchgeschleust wurde. Da hätten wir doch glatt eine Stunde länger schlafen können! Trotz aller Hindernisse kamen wir auch an diesem Tag gut an unserem Ziel an. Nach dem Verladen der Boote, wurde die Tour mit einem Picknick und einem Eis beendet.

Immer essen!

An dieser Stelle nochmals ein großes Dankeschön an René, der die Boote von seinem Verein nicht nur zur Verfügung gestellt, sondern auch das Verladen, Abladen und anschließende Putzen übernommen hatte. Ebenfalls ein Dank an Norbert für die gute Vorbereitung und Organisation der Tour und an Nicole, die dafür gesorgt hat, dass die Kühltasche jeden Mittag für ein schönes Picknick gefüllt war. …

so manch einen wird der liebevolle Morgengruß „Guten Morgen mein Schätzelein“ immer wieder an diese schöne Tour erinnern.
(Wer hier wen so begrüßte bleibt ein Geheimnis der Tourteilnehmer!)