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Einheitstour auf der Weser
Autor: Tin Zander
Der Tag der Deutschen Einheit, für uns eine Gelegenheit an einem langen Wochenende eine Rudertour zu planen, war nicht das günstigste Datum, aber die Tradition sollte weiter gepflegt werden. Außerdem war es gelungen durch eine großzügige Spende von 3 Ruderkameraden, ein zum Verkauf stehendes schönes Kirchboot zu erwerben, und dringend stand die Jungfernfahrt an. Also plante Norbert und Nicole eine lange Fahrt auf der Weser, unabhängig davon, dass Ferienanfang und Freitag-Nachmittag auf einen Tag fiel. Die Anreise wurde also zu einem Glücksspiel, ebenso wie die Rückreise am späten Sonntag-Nachmittag. Es ging aber alles überraschend gut. Die Anreise und auch die Rückfahrt dauerten etwas länger als bei einer Rudertour auf Mosel oder Rhein, trotzdem blieb die Stimmung gut, die Neugier auf das Kirchboot konnte für jede Unannehmlichkeiten entschädigen.
Am Freitag gegen 15 Uhr starteten 9 Ruderer/innen mit dem Kirchboot im Schlepp mit unserem Vereinsbus in Richtung Höxter. Hier im Ruderclub wurde für 2 Nächte Quartier bezogen. Im Laufe des Abends trafen dann aus allen Himmelsrichtungen die restlichen Teilnehmer ein, bis schließlich die gesamte Mannschaft von 18 Personen zusammen war. Ein gemütliches Zusammensein sollte den Abend zu späterer Stunde beschließen. Bier, Wasser und „Rotwein“ waren genügend vorhanden, da hatte die Fahrtenleitung vorgesorgt.
Am nächsten Morgen, Samstag 3. Oktober, fuhren wir zu unserem Startpunkt In Hannoversch-Münden. Bei Kaiserwetter, das uns übrigens an beiden Rudertagen begleitete, wurde das Kirchboot zu Wasser gelassen. So etwas ist nicht so einfach wie bei der Handhabung unserer Vierer, aber auch wesentlich interessanter.
Und nun ging es los. 14 Ruderer und 1 Steuermann hatten ca. 68km auf der Weser vor sich. Der Fluss führte wenig Wasser und die Fliesgeschwindigkeit ließ teilweise Wünsche offen. Für viele Teilnehmer war die Ruderarbeit mit den Riemen, ohne das Auf- und Abdrehen, ungewohnt, so dass es doch etwas Eingewöhnungszeit brauchte, bis alles klappte.
Doch anstrengend blieb es und ein Erlebnis war es. Bei Beginn der Dämmerung trafen Mannschaft und Boot wohlbehalten in Höxter vor dem Ruderclub ein.
Auf der Fahrt gab es immer wieder Pausen für die Fotografie, wobei das bei Pilar häufig zu aufwendigen Ruderbeutel-Inspektionen führte, denn griffbereit lag das Gerät fast nie. Aber das kannten die meisten von uns schon von anderen Fahrten und war hinlänglich bekannt.
Zu bemerken ist noch, dass man mit einem Kirchboot an noch weniger Stellen anlegen kann, um dem biologischen Druck zu entgehen. Wenn dieses Bedürfnis kurz vor dem Etappenziel übermächtig wird, kann das zu sehr riskanten Manövern führen, aber dem VL wird das gerne nachgesehen.
Der Abend verlief ruhig, mit Duschen, Pizza und Wein, Bier und Wasser. Die meisten Kirchbootfahrer wussten, was sie am Tag getan hatten und gingen recht früh für eine solche Veranstaltung in die Federn. Der nächste Tag würde sicherlich anstrengend sein, vor allem weil die Leistung des vergangenen Tages noch in den Knochen bzw. in den Muskeln steckte, und am anderen Tag, Sonntag, 4. Oktober, mussten alle wieder um 8.00 Uhr zum Frühstück antreten.
Es lagen wieder ca. 68 km auf der Weser vor uns. Der Ruderclub in Hameln war unser Ziel. Zwar waren wir 2 Stunden früher auf dem Wasser als am Tag zuvor, aber das Kirchboot musste aus dem Fluss auf den Bootsanhänger geladen werden. Auch das ist mit einem Vierer leichter zu bewältigen.
Außerdem lagen noch mehr als 300 km Fahrt auf viel befahrenen Straßen und Autobahnen vor. Gegen 18.00 Uhr waren alle abfahrbereit. Aber nicht, bevor wir von Pilar und Nicole mit Kaffee und Käsetorte verwöhnt und gestärkt wurden.
Hierfür und die gesamte Verpflegungsarbeit auf dieser Tour wollen wir uns recht herzlich und überschwänglich bedanken. Ebenso für die gute logistische Planung durch Nicole und Norbert. Sehr sehr gut. macht weiter so und nochmals DANKE!