Der langjährigen Tradition unseres Rudervereins folgend,
sollte auch dieses Jahr Pfingsten zusammen mit der ganzen Familie auf dem
Main verbracht werden. Als verantwortlicher Organisator und damit sogenannter
Fahrtenleiter hatte sich dankenswerterweise wiederum Joachim angeboten.
Zur Vorbereitung der Tour wurde bereits am Mittwoch,
dem 26.05.04, zur regulären Trainingszeit mit dem Verladen der Boote
begonnen. Die vielen fleißigen kleinen und großen Hände
bewerkstelligten die nötigen und weitgehend schon eingespielten Tätigkeiten
in Windeseile. Einziges Problem sollte der Vereinsbus werden, der jeglicher
liebevoller Behandlung zum Trotz nicht anspringen wollte. Erst durch die
fachkundige Unterstützung und die Spezialausrüstung unseres herbeitelephonierten
Hansi und dank der Doppelbatterie des Offroaders eines unserer CfWP – Kollegen
konnte unser Vereinsgefährt dann doch noch zum Leben erweckt werden.
Samstag, den 29.05.04, 06.45 Uhr: Zu eigentlich noch
- gerade in Anbetracht eines langen Wochenendes - nachtschlafender Zeit
traf sich ein größerer Teil der die Tour mitfahrenden Ruderer
am Bootshaus in Porz, um die letzten Gepäckstücke in Bus und
Hänger zu verladen. Jeder professionelle Lademeister wäre angesichts
der Flut schwerer, sperriger und teilweise auch auslaufgefährdeter
Einzelstücke verzweifelt.
Als auch diese Herausforderung gemeistert war, machten
wir uns über das bundesdeutsche Autobahnnetz auf nach Wertheim am
schönen Main. Hier sollten wir mit den anderen Grüppchen zusammentreffen,
die den Ausgangspunkt der Tour unter Ausnutzung etwaiger Schnäppchentarife
der Deutschen Bundesbahn oder unter Einsatz von Privat – PKWs möglichst
kostengünstig erreicht hatten.
Beim Zuwasserlassen der ersten Boote wurde dann mit Schrecken
festgestellt, daß für einen unserer Vierer im Eifer des Gefechts
die Skulls zu verladen vergessen worden waren. Doch Glück im Unglück,
ein Dreier inklusive Skulls war quasi als Reserve zusätzlich dabei,
so daß im Endeffekt nur ein Ruderer mit den auch ausreichend vorhandenen
Kinderskulls vorliebnehmen mußte.
So konnten wir schließlich den ersten Rudertag
mit 33 geplanten Stromkilometern bei strahlendem Sonnenschein und wenig
Schiffahrtsverkehr beginnen. Wir kamen vorbei an der Taubermündung
und hatten alsbald auch die erste Schleuse bewältigt.
Ziel der Samstagsetappe war das mittelalterliche Städtchen
Miltenberg, wo wir in der Bootshalle des ortsansässigen Vereins unser
Nachtlager aufschlugen. Die für diesen Abend vorgesehene Spaghettiparty
mit bereits von zu Hause mitgebrachten Saucenvariationen war dann auch
genau nach dem Geschmack der jungen und alten hungrigen Mäuler. So
klang der Tag im Innenhof des Clubs aus. Und während sich die Kinder
noch mit Ballspielen vergnügten, widmete sich die Elterngeneration
den Genüssen von Bier und Wein.
Sonntag, den 30.05.04: Nach dem Aufstehen, der Morgentoilette,
einem sehr reichhaltigen Frühstück und dem Abbruch des Nachtlagers
ging es auf die zweite und mit 37 Stromkilometern gleichzeitig auch längste
Tagesetappe von Miltenberg nach Aschaffenburg. Angesichts der herrschenden
Hitze war es dann auch nicht verwunderlich, daß sich einige Wagemutige
zur Erfrischung in die noch recht kühlen Fluten des Mains stürzten.
Nach einer ausgiebigen Mittagspause durften dann erst
einmal die Kinder den Schlag vorgeben. Sofort gab es Teilnehmer, die den
Schlag unserer Vereinsjugend mehr noch als den einiger unserer altgedienten
Mitglieder lobten.
In Aschaffenburg angekommen, wurde beschlossen, den Abend
beim örtlichen Griechen zu verbringen. Hier wurden einige Portionen
Grillteller verspeist, und dank des allseits mehr oder weniger beliebten
griechischen Nationalgetränks mit Anisgeschmack steigerte sich die
Stimmung, je länger wir auf der Dachterrasse zusammensaßen.
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Montag, den 31.05.04: Erster großer Schock am Morgen: Es regnete! Sofort wurden Stimmen laut, die Tour abzubrechen und vorzeitig nach Hause zu fahren. Doch als es dann am Frühstückstisch zur Abstimmung über die weitere Gestaltung des Tages ging, zeigte sich ein weiteres mal die Tapferkeit der Teilnehmer. Getreu dem Motto “Wir sind ja nicht aus Zucker” wurde einstimmig die Fortsetzung der Tour beschlossen.
Und als wenn Petrus uns in dieser Entscheidung hätte bekräftigen wollen, hörte der Regen beim Zuwasserlassen der Boote auch schon wieder auf. Doch leider war dies nur die Ruhe vor dem Sturm, und als Volker äußerte, daß es hätte schlimmer kommen können, öffnete der Himmel sämtliche Schleusen, und uns blieb fataler Weise nichts anderes übrig, als uns durchzubeißen.
Zum Glück hatten wir nur 23 Stromkilometer zu bewältigen,
und so war die Rampe in Kahl bei inzwischen längst wieder gutem Wetter
alsbald erreicht. Hier galt es wiederum die Boote abzuriggern und zu verladen,
Abschied zu nehmen vom Main und von einigen der Teilnehmer und schließlich
die Rückfahrt anzutreten.
So bleibt festzuhalten, daß wir in lustiger Gesellschaft
und angenehmer Atmosphäre ein sehr sportliches und erlebnisreiches
Wochenende verbracht haben. Der Dank für die Organisation gebührt
dem Fahrtenleiter Joachim. Und so freuen wir uns bereits jetzt auf eine
Wiederholung im nächsten Jahr.