Am Gründonnerstag gings mit zwei Bussen und 16 RuderInnen Besatzung samt 3 Vierern los Richtung Kassel. Die Rechnung, dass der "frühe" Bus mitsamt Booten früh beim Ruderverein Kurhessen Kassel eintrifft und direkt Boote abgeladen und aufgeriggert werden können, ging leider aus stautechnischen Gründen nicht auf. Dies konnten wir dann erst am nächsten Morgen - noch vor dem opulenten Frühstück - vollbringen.
Am ersten Tag ging es die Fulda hinab (mit 1/2 Meter Wasser mehr als normal!) und gedachten 5 Umtragen. Die Schleusen sollten erst ab Ostermontag funktionieren. An der Stadtschleuse Kassel bewahrheitete sich das auch. So konnten wir bei strahlendem Wetter Boote raus- und wieder reinhieven und die zweite Schleuse anpeilen. Aber: Einfach mal an der Strippe gezogen und die Automatik sprang an. Auch die dritte Staustufe konnten wir ohne Umtragen bewältigen. Also auf zur vierten in Bonaforth, an der Strippe ziehen, Wasser läuft ab und "Sesam öffne Dich" ................ Nichts! Nach mehrerem Strippe ziehen, rumgelaufe, telefonieren und mittlerweile auf dem Display angezeigter Störung rettete uns der Schleusenwärter mit der Bemerkung "also eigentlich und überhaupt ... wären die Schleusen ja noch gar nicht in Betrieb, aber er würde mal nicht so sein ...........". Tor auf! In Hannoversch-Münden gab's dann keine Missverständnisse mehr, hier war Umtragen angesagt. In Anbetracht der frühen Stunde und des schönen Wetters, mussten wir dort (1,5 Kilometer vor dem Ziel) noch schnell eine Kneipe entern. Unser Landdienst Hanna wurde aus der Jugendherberge herbeitelefoniert und kam auch strammen Schrittes zu uns geeilt. Wohl zu stramm und in Kombination mit einem Fehltritt (rein aufs Laufen bezogen) gab's dann (Knochen-)Bruch. Für uns gab's zum Anlegen später eine Art Moorschlammpackung an der Jugendherberge und für Hanna einen Gips und zwei schicke "Gehhilfen". Bleibende Eindrücke waren das!
Trotz dieser Widrigkeiten konnten wir am nächsten Tag in Richtung Beverungen/Kanu-Club ablegen. Ab jetzt auf der Weser ohne Staustufen. Das Wetter war wie zum Rudern gemacht, sonnig, allmählich auch wärmer und leichter Schiebewind. Mittags war ein Tisch in Lippoldsberg bestellt. Hier ging's ohne Schlamm, dafür teilweise mit nassen Füssen aus dem Wasser (und wieder rein). Gestärkt konnte uns die gesamte 50 km Etappe nicht viel anhaben. Im Kanu-Club wurden wir dann vom Wirt mit Duschmarken und diversen Pils(en) - gegen Bezahlung versteht sich - verwöhnt.
Nach dem Gesang in der Nacht war es dann am nächsten Tag auf den kommenden 60 Kilometern deutlich ruhiger. Zur Mittagspause in Holzminden gab's dann wieder (Negativ-)Punkte für die Anlegestelle: Der Holzmindener Ruderverein hatte sein Floß noch nicht für den Sommer startklar (Pfui!) und wir mussten einen Kilometer (zurück!) in den Ort laufen. (Das gibt kurze Beine!) Dort konnte man sich von einem "Leck-Is" trösten lassen. (Wer's nicht getan hat, ist selber schuld!) Am Ziel in Bodenwerda gab's dann wieder Schlamm: Meckerer vortreten! Abends fanden wir uns - nach einigem hin und her, man traf sich, man verlor sich - in einer Pizzeria mit Fernseher wieder, aber Schumi hatte das Ziel schon erreicht. Wie schade! Aber pizzagestärkt konnte die Motorengeräuschkulisse zumindest nachts mit einem Schnarchkonzert vom Feinsten wieder hergestellt werden.
Solcherart ermutigt konnte uns auch der leichte Regen am nächsten Tag bis Hameln nichts anhaben. Wahrscheinlich haben wir auf keiner dieser Etappen soviel gerudert, wie auf diesen letzten 21 Kilometern. Ja, und das war's auch schon wieder. Boote verladen, Sonne hervorlocken und ab nach Hause. Diesmal ohne Stau.
Und jetzt müssen wir uns noch ein paar Einer zulegen, frei nach dem Motto: "Wenn de meckers', kannste demnächs Einer fahre!" Und unser Pechvogel Hanna ist hoffentlich zum Anrudern am 28. April wieder dabei. Bis dahin: Hüpf, hüpf, hurra!
Das Osterfest lag in diesem Jahr auf einem sehr frühen
Termin. Ende März muß man immer mit Kälte, Regen, Hagel,
kurz gesagt mit Wind und Wetter rechnen. So wurde schon an eine Ostertour
im sonnigen Süden (Lago Maggiore) gedacht. Aber der Aufwand ist sehr
groß – und etwas Risiko muß sein.
Unser Mut wurde belohnt: wir hatten das schönste
Ruderwetter das man sich denken kann und entsprechend war auch die ganze
Osterfahrt = ein sonniges Erlebnis.
Die Fahrt begann zwar wie erwartet mit den österlichen
Verkehrsstaus, so dass wir erst am späteren Abend in Kassel ankamen.
Dafür wurden wir aber mit einem angenehmen Aufenthalt in den Elsässer
Stuben in Kassel nahe unserem ersten Nachtquartier im Bootshaus des RV
Kurhessen-Cassel belohnt.
Vor Beginn einer jeden Etappe wurde sich ordentlich gestärkt
Nach einem guten Frühstück im Bootshaus führte uns der ersteRudertag von Kassel die Fulda hinab nach Hannoversch-Münden. 5 Staustufen waren zu überwinden. Das Umtragen wurde sehr erleichtert durch die vorhandenen Bootswagen. 2 Schleusen konnten sogar normal geschleust werden, obwohl eigentlich erst ab 1. April die Saison eröffnet wurde.
An einer Schleuse hatten wir ein etwas ungewöhnliches Erlebnis: obwohl die Ampel zur Einfahrt Grün zeigte und sich das obere Schleusentor schloß, öffnete sich das untere Tor nicht und unsere drei Boote saßen wie in einer Mausefalle. Erst nach einiger Zeit erschien der Schleusenwärter und ließ uns passieren, nicht ohne zu murren. Wir nehmen aber an, dass er seinem kleinen Enkel einmal zeigen wollte, welch eine Macht doch ein Schleusenwärter haben kann.
Schon am frühen Nachmittag erreichten wir bei strahlendem
Sonnenschein unser Tagesziel. Und hier ereilte uns, oder vielmehr unsere
Ruderkameradin Hanna Koenen, das einzige Unheil dieser Fahrt. Hanna hatte
Landdienst und auf dem Weg durch Hann.-Münden brach sie sich
den Fuß. Damit war für sie an ein weiteres Rudern auf dieser
Fahrt nicht mehr zu denken. Sie musste unsere Tour im Begleitwagen verfolgen
und konnte zumindest die Abende mit uns verbringen.
An dieser Stelle wünschen wir ihr gute Besserung
und baldige Heilung. Wir hoffen, dass sie zum Anrudern Ende April wieder
dabei ist.
Die weiteren 3 Etappen wurden wie bereits eingangs gesagt
bei schönem Wetter und bester Stimmung erlebt. Pünktlich wie
vorgesehen erreichten wir gegen Mittag nach 163 km den Ruderverein „Weser“ in Hameln.
Nach dem Verladen der Boote und einem kräftigen Mittagessen
traten wir die Heimreise an, die trotz des Oster-Rückreise-Verkehrs
ohne wesentliche Probleme verlief.
Unserem Fahrtenleiter Hans Koenen gilt der Dank aller
16 Teilnehmer an der diesjährigen Ostertour für die hervorragende
Organisation. Jeder, der einmal eine solche Fahrt geplant hat, weiß
wie viel Arbeit in einer solchen Angelegenheit zur Freude und zum Nutzen
aller Sportkameraden(innen) steckt.