Lange ersehnt, sorgfältig vorbereitet – endlich können wir, 16 Ruderinnen und Ruderer aus vier Vereinen plus unser „VL“ Bernd Eberlein, zur ersten großen Fahrt des Jahres starten: Ostern auf dem Rhein!
Gründonnerstag: Tag der Anreise und Treffen in Speyer. Merke: Wer spät kommt, findet sein Bett bereits fertig bezogen vor (toll!).
Karfreitag: Erwartungsvoll fahren wir nach Rastatt. Hoher Wasserstand, trotzdem können wir einsetzen wie geplant (entgegen allen Vorabwarnungen). Schnelle Kilometer, kräftiger Gegenwind, danke ausreichend Wellen, kühle Temperaturen – und kein Regen. Übernachtung in Speyer, und irgendwie muss der Tag etwas kräftezehrend gewesen sein, die Mehrheit ging früh schlafen.
Samstag: Sonne und Gegenwind. Nach einigen Kilometern
fahren wir in den Ketscher Altrhein ein – der Frühling umfängt
uns. Hell leuchtende Blattknospen, üppige Anemonenteppiche und intensives
Vogelgezwitscher im Auenwald. Außer den Vögeln ist nur das Geräusch
der Boote zu hören.
Zurück auf dem Rhein, erfasst uns die schnelle Strömung,
der Gegenwind tut sein Bestes, dank der Wellen wird das Rudern nicht eintönig.
Da – die Einfahrt zum Floßhafen Worms. Wir binden die Boote am Steg
an, machen uns im Hotel landfein und gehen essen.
Ostersonntag: Selbst das gute Frühstück
und die Schokoladeneier zaubern kein Lächeln in die Gesichter der
Ruderer: Neuschnee, Schneeregen, Kälte. Nach einer Stunde Warten beschließt
Bernd: „Wir laden auf und fahren nach Mainz.“ Kulturtag sozusagen. Beim
Ausheben der Boote „streikt“ plötzlich die Stegverbindung, Glück
gehabt: außer Hadi Matarés nassem Fuß kein Personenschaden.
In Mainz großer Empfang im Hotel: Wir sind die
ersten Gäste im INNdependence und checken bei laufender Kamera des
SWR-Teams ein. Bernd Eberlein gibt ein Interview, Familie Zunder wird beim
Auspacken und Erkunden von Zimmer und Bad beobachtet. Das Besondere: In
diesem Haus arbeiten behinderte Menschen für das Wohlbefinden ihrer
Gäste.
Zur Kultur: Einfach überzeugend die leuchtenden
Blautöne der Chagall-Fenster in St. Stephan, gemütlich die Atmosphäre
der Stadt und vor allem in Mainz‘ ältestem Gasthaus, dem „Specht“.
Ostermontag: Der Gegenwind ist wieder aktiv, vertreibt die dicksten Regenwolken und erhält uns die Wellen. Vom linken Ufer grüßt der Mäuseturm. Konzentriert leiten die Steuerleute ihre Boote durch das Binger Loch, knapp überspülte Steine sind von oben kaum zu erkennen. Wir legen in Bacharach am Floß an (im letzten Jahr durch Hochwasser nicht im Einsatz) und verstauen die Boote beim Ruderclub und unser Gepäck in den Fahrzeugen. Rückfahrt.
Bilanz: Insgesamt fünf Minuten Regen an drei Rudertagen,
ein Tag mit kulturellen Eindrücken, ausreichend Übung im Warmanziehen
(vor allem die Steuerleute konnte man an Land auf den ersten Blick ausmachen),
prima Stimmung und es hat mal wieder richtig Spaß gemacht.
Die geplante Weiterfahrt am darauffolgenden Wochenende
entfiel vorsichtshalber wegen des hohen Wasserstandes und angesichts der
Wettervorhersage.
Für die Fahrt hiermit nochmals ein sehr herzliches
Dankeschön an Bernd Eberlein!